Die Verjährung von vertraglichen und ausservertraglichen Ersatzforderungen bei Personenschäden wird im juristischen Schrifttum seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Dies rührt zum einen daher, dass die haftpflichtrechtlichen Verjährungsbestimmungen ein unkoordiniertes, uneinheitliches und bisweilen widersprüchliches Nebeneinander fristen. Zum andern ist in der Lehre und Rechtsprechung äusserst umstritten, wie verjährungsrechtlich mit sogenannten Spätschäden umzugehen ist. Mit der Häufung asbestbedingter Schäden, welche sich durch eine teils mehrere Jahrzehnte dauernde Latenzzeit zwischen Ursachensetzung und Erkrankung charakterisieren, nahm diese höchst aktuelle Thematik auch eine beachtliche politische und mediale Dimension an. Die vorliegende Arbeit analysiert das dogmatisch anspruchsvolle haftpflichtrechtliche Verjährungsrecht umfassend und präsentiert fundierte Lösungsvorschläge für die Auslegung der geltenden und die Entwicklung der künftigen Verjährungsvorschriften. Dabei werden auch historische und rechtsvergleichende Aspekte berücksichtigt.