Die Arbeit widmet sich einer der wesentlichen Neuerungen, die die Umsetzung der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken mit sich brachte: der Erweiterung des Anwendungsbereichs des Lauterkeitsrechts auf die Phase nach Vertragsschluss. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, wie und in welchem Umfang Handlungen bei der Vertragsdurchführung nach der Umsetzung der Richtlinie mit den Mitteln des Lauterkeitsrechts sanktioniert werden können und welche Konsequenzen sich aus der Erweiterung des Anwendungsbereichs des UWG für das Verhältnis von Vertragsrecht und Lauterkeitsrecht ergeben. Sie zeigt auf, dass die Anwendung des Lauterkeitsrechts auf Maßnahmen der Vertragsdurchführung nicht zu systemfremden Reibungen mit dem Vertragsrecht führt, sondern Lauterkeitsrecht und Vertragsrecht in der Phase nach Vertragsschluss ein komplementäres Schutzsystem im Interesse ordnungsgemäßer Vertragsdurchführung bilden.