Wie erklären sich die Vertragsschranken imheutigen Schweizer Mietrecht? Wie haben sich mietrechtliche Erlasse unter demBlickwinkel der Vertragsfreiheit nach dem Ende der Helvetik bis in die jüngsteSchweizer Gegenwart entwickelt? Diesen Fragen geht die vorliegende Publikationauf den Grund. Im Zentrum stehen die Genese und die Evolution der mehrheitlichheute noch geltenden obligationsrechtlichen Vertragsschranken, die denGestaltungsspielraum von Mietzinsen begrenzen. Dabei wird unter anderemdeutlich, dass die Privatautonomie der Vertragsparteien bei der Ausgestaltungvon Dauerschuldverhältnissen sukzessive eingeschränkt wurde. Der Autor untersucht die Regulierung derMietverhältnisse von Wohn- wie auch Geschäftsräumen. Er geht dabei insbesondereden zahlreichen, historisch gewachsenen inhaltlichen Verflechtungen deranalysierten mietrechtlichen Normen nach. Stichworte sind 'missbräuchlicheMietzinsen', 'Orts- und Quartierüblichkeit', 'Formularpflicht' oder die Bindungvon Mietzinsen für Wohnungen an einen hypothekarischen Referenzzinssatz. DasBuch zeichnet weiter detailliert nach, wie sich das Paradigma der Kostenmieteseit dem Ersten Weltkrieg bis heute als allgemeingültiges Grundprinzip imMietrecht etablierte. Dabei werden auslösende Momente, Motive und Hintergründein ihren historischen, wirtschaftlichen und institutionellen Kontextenerläutert. Ausführungen zu Sonderthemen wie die Normen zumMietzinswucher und zum amtlichen Wohnungsnachweis im Kanton Zürich oder daswährend der wirtschaftlichen Boomphase der 1950er Jahren entworfene, aber niein Kraft gesetzte Bundesgesetz über die Handels- und Gewerbemiete runden denvorliegenden rechtsgeschichtlichen Forschungsbeitrag ab.