„Die digitale Transformation ist eine Einbahnstraße in ein kybernetisches Zeitalter. Intelligente Maschinen nehmen den Menschen dort als steuernde Kraft allmählich das Zepter aus der Hand.“
Der Einzug prädiktiver Learning Analytics-Systeme in Schulen und Hochschulen könnte das Bildungswesen verändern und zur Transformation hochkomplexer gesellschaftlicher wie organisationaler Kontrolldynamiken der (Selbst-)Führung beitragen, die im konturierten Gegenstandsbereich noch wenig erforscht sind.
Christina Berns rekonstruiert anhand der gouvernementalen Dispositivanalyse die produktiven, regulativen wie repressiven Dimensionen ubiquitärer, multimedialer, interaktiver und hyperkonnektiver Predictive Learning Analytics in der digitalisierten Studienberatung im Spannungsfeld zwischen Heteronomie und Autonomie aus machtanalytischer Perspektive. Die Analyse identifiziert Subjektivierungspraktiken und gesellschaftlich-politische wie ökonomisch-technische Rationalitäten, die einen Aufschluss über aktuelle technisch-mediale Lösungsversuche von Problemstellungen im Bildungswesen geben.
Die AutorIn
Christina Berns analysierte die Regierungsmacht von Algorithmen und KI bei Predictive Learning Analytics der universitären Studienberatung sowie die Transformation von Macht- Kontrolldynamiken der (Selbst-)Führung. Sie ist heute Lehrbeauftragte im Lehrgebiet "Bildung und Differenz" an der FernUniversität in Hagen.