Entwicklungspsychologische Forschungen belegen, dass moralische Emotionen wie Mitgefühl eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung ethischer Urteils- und Handlungsfähigkeiten spielen. Ein zentraler Ansatzpunkt dieses Buches ist die islamisch-theologische Analyse von Mitgefühl, das auf den Prinzipien der Barmherzigkeit und Liebe basiert. Diese Prinzipien legen nahe, dass der Mensch aufgrund seiner religiösen und ontologischen Natur dazu befähigt ist, Mitgefühl als eine göttliche Gabe zu verstehen und als religiösen Auftrag im Umgang mit anderen Menschen und der Schöpfung zu praktizieren. Daher ist die Förderung von Mitgefühl im Religionsunterricht aus religionspädagogischer Perspektive von Bedeutung.
Diese Arbeit setzt sich mit der theoretischen Fundierung des Mitgefühls auseinander und reflektiert verschiedene didaktische Zugänge. Durch eine exemplarische Analyse des Kerncurriculums in Niedersachsen und des Kernlehrplans in Nordrhein-Westfalen werden mögliche inhaltliche, methodische und didaktische Implikationen für den Islamischen Religionsunterricht herausgearbeitet. Auf der Grundlage dieser Analyse werden Ideen zur Integration des Mitgefühls in den Islamischen Religionsunterricht entwickelt.
Die Autorin
Gökce Aydin hat das Lehramtsstudium in Islamischer Religion und Geschichte an der Universität Osnabrück abgeschlossen. Derzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Osnabrück und als Vertretungslehrerin tätig. Ihre Dissertation plant sie im Bereich der Islamischen Religionspädagogik und Fachdidaktik.