Das schweizerische Kartellgesetz hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem rudimentären, äusserst kartellfreundlichen hin zu einem modernen, weitgehend europakompatiblen Erlass entwickelt. Die vorliegende Arbeit zeichnet die Geschichte der kartellrechtlichen Gesetzgebungsprozesse in der Schweiz seit ihren Anfängen bis heute nach und zeigt die enge Verknüpfung mit der europäischen Rechtsentwicklung auf. Dabei wird dargelegt, inwieweit die Entwicklung des schweizerischen Kartellrechts durch das EU-Recht beeinflusst wurde und inwieweit andere Faktoren eine prägende Rolle spielten. Die Autorin analysiert, nach welchen Kriterien Konvergenzen und Divergenzen zum EU-Recht im Rahmen der bisherigen Kartellgesetzesrevisionen angestrebt und umgesetzt wurden. Sie geht zudem der Frage nach, ob das EU-Recht für die schweizerischen Verhältnisse geeignet ist. Abschliessend untersucht die Autorin, ob eine Anlehnung an das EU-Recht aus faktischen Gründen zunehmend notwendig ist, und stellt fest, dass sich das schweizerische Kartellrecht grundsätzlich nach wie vor selbstbestimmt entwickeln kann.