Die Ermessensveranlagung durch Steuerbehörden gibt nicht nur Anlass für kontroverse Diskussionen in der Steuerrechtslehre, sondern war auch wiederholt Auslöser von öffentlichen Debatten zur Beurteilung von Einzelfällen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Steuerpflichtigen, die nach Ermessen veranlagt werden, in den vergangenen Jahrzehnten an. Viele Einzelprobleme im Kontext der Ermessenseinschätzung in Rechtsprechung und Lehre bleiben jedoch ungeklärt und ein griffiges dogmatisches Konzept zu deren Lösung fehlt.
Das vorliegende Buch widmet sich diesen Fragen und nimmt die Ermessensveranlagung und deren Entwicklung unter die Lupe. Es erläutert die Grundlagen, Voraussetzungen und Lehrmeinungen zur Thematik, beleuchtet die Durchführung der Ermessensveranlagung und die verschiedenen Schätzungsmethoden mitsamt ihren Schwierigkeiten und beschreibt die Möglichkeiten zur Anfechtung und deren Fallstricke. Ebenfalls widmet sich die Autorin den Rechtsbehelfen zur Abänderung einer Ermessenseinschätzung und ordnet das Instrument in die übrigen Steuerarten, ins Steuerstrafrecht und ins Sozialversicherungsrecht ein. Nicht zuletzt werden Lösungsansätze für die identifizierten kritischen Aspekte präsentiert.