Der Band stellt zahlreiche narrative und rhetorische Strategien der Sympathiesteuerung in verschiedenen Gattungen vom Hildebrandslied bis zur Lyrik Lars Gustafssons mit besonderem Augenmerk auf die mittelalterliche und frühneuzeitliche Literatur vor. Dabei wird einerseits das Potential von Analysemodellen zur Sympathiesteuerung vorgeführt, andererseits werden Problemfälle der Modellbildung und der Anwendung diskutiert. Sympathiesteuerung erweist sich häufig als ein ambivalentes Phänomen, da die Kopräsenz von positiven und negativen Sympathiesteuerungsverfahren auch in vormodernen Texten eher die Regel als die Ausnahme ist. Inwieweit die Vielfalt der Sympathiesteuerungsverfahren ihr Wirkungspotential entfalten kann, ist nicht zuletzt abhängig von Textsorte und Figurenkonstellation.