Der Band enthält die Ergebnisse einer der wenigen empirischen Studien, die der Umsetzung der Partizipationsrechte von Kindern in der Schweizer Rechtswirklichkeit nachgehen. Gegenstand der im Kanton Basel-Stadt durchgeführten Untersuchung bildet ein Vergleich von Verfahren der ausserfamiliären Platzierung von Kindern und Jugendlichen in Jugendstrafrecht und zivilrechtlichem Kindesschutz. Nach einer ausführlichen Auseinandersetzung mit den theoretischen und rechtlichen Grundlagen der Partizipationsrechte von Kindern in den beiden Rechtsbereichen werden die Resultate der Studie vorgestellt. Als zentrales Ergebnis ergibt sich, dass die untersuchten Jugendstrafverfahren kindzentriert ablaufen, während die Kindesschutzverfahren als familienzentriert bezeichnet werden können. Die Aktenanalyse geht der Frage nach, welche Hintergründe und Auswirkungen diese trotz gleichem Verfahrensausgang unterschiedliche Verfahrenspraxis aus der Geschlechterperspektive hat und zeigt insbesondere Zusammenhänge mit Prozessen der geschlechtlichen Sozialisation auf.