Das Völkerrecht unterlag in den letzten Jahrzehnten fundamentalen Veränderungen. Dadurch gelangte ein altes Rechtskonstrukt neu in den Brennpunkt der gegenwärtigen Völkerrechtsdebatte: das Konzept einer Verfassung für die gesamte internationale Gemeinschaft.
Die vorliegende Dissertation stellt einen Beitrag zu dieser zentralen Debatte dar. Ausgehend vom Begriff der materiellen Verfassung erstellt die Autorin ein neues Konzept der materiellen Konstitutionalisierung im Völkerrecht. Die Arbeit rekonstruiert vier ausgewählte Völkerrechtsbereiche unter verfassungsmässigen Gesichtspunkten und diskutiert innovative konstitutionelle Zukunftsperspektiven. Dadurch zeichnet die Autorin das Bild der materiellen Konstitutionalisierung als einer stets voranschreitenden, universellen "Verfassung im Werden".