Informationen zur Wissenschafts- und Terminologiegeschichte der Grammatik und Linguistik bekommt man meist nur in schwer zugänglichen Spezialpublikationen oder in den Fußnoten der Handbücher. Doch sollte die Herausbildung von Begrifflichkeit und Konzepten der jeweiligen Fachgebiete, mithin die Historiographie der metalinguistischen Ebene, nach Meinung des Herausgebers auch in der ,Indogermanischen Grammatik' einen zentralen Stellenwert einnehmen; erst das macht aus einem Handbuch ein Referenzwerk, wo man auch und gerade zu Fragestellungen solcherart Auskunft erhalten kann. In diesem Sinne finden sich - nach den forschungshistorischen Kapiteln der bereits erschienenen Faszikel mit der exhaustiven Dokumentation der Bereiche ,Stammkomposition, casus indefinitus' und ,Ergativität' - auch in der vorliegenden Lieferung 4 Exkurse zur (Vor-)Geschichte der Sprachwissenschaft mit etlichen für Indogermanistik und Linguistik interessanten Entdeckungen und Neudatierungen von jeweiligen Erkenntnissen und Erstbelegen. Dabei werden der präkomparatistische Sprachvergleich der frühen Neuzeit, die Entdeckung des Sanskrit in Europa und die japhetischen und skythisch-turanischen Theorien mit ihrer Relevanz für Keilschriftforschung und Sprachklassifikation des 19. Jahrhunderts umfassend dargestellt.