Ohne die sensationelle Entdeckung der Thermoelektrizität, eines der Grundphänomene der Physik, durch Thomas Johann Seebeck im Jahr 1821 wären Weltraumflüge oder Smartphones heute undenkbar. Erstmalig in deutscher Sprache wird die Herkunft, der Bildungsweg, die exzeptionelle Forscherleistung und die Nachkommenschaft des bisher zu wenig beachteten deutschbaltischen Physikers detailliert ausgeleuchtet.
Seebeck pflegte eine europaweite Vernetzung mit Forschern an Akademien und Universitäten (H.C. Oersted, Brewster u.a.) und stand in wissenschaftlichem Austausch mit bedeutenden Naturforschern wie z.B. A.v. Humboldt und G. Forster und führte mit J. W. Goethe Experimente mit natürlichen Farberscheinungen durch.
Den Autoren gelingt es überzeugend, die mit historischen Versuchsanordnungen, Tabellen und Gleichungen aus Physik und Chemie angereicherten fachspezifischen Abschnitte auch für den Laien nachvollziehbar zu kommentieren. Das gehaltvolle Fachbuch wird durch unterhaltsam beschriebene Episoden aus dem persönlichen und kulturellen Umfeld Seebecks aufgelockert.
Prof. Dr. Enn Velmre (geb. 17.08.1937)
Diplom-Ingenieurstudium am Polytechnischen Institut Tallinn (heute Technische Universität Tallinn, TUT), 1955-1960. Forschungsingenieur, Laborleiter. Doktor der Wissenschaften (Dr. Eng.), TUT, 1996. Professur an der TUT von 1967 an, emeritiert 2007. Hauptforschungsgebiet: Mathematische Modellierung und numerische Simulation von Halbleiter-Leistungsbauelementen und -materialien. Außerordentliches Mitglied der International Thermoelectric Academy, 2013.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Glesner
Studium der Physik und Elektronik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, Promotion 1975, Mitbegründer der Deutsch-Französischen Hochschule, ab 1981 Universitätsprofessor an der TU Darmstadt im Institut für Halbleitertechnik, bis zur Emeritierung 2011 Lehre und Forschung international auf dem Gebiet des Entwurfs mikroelektronischer Schaltungen und Systeme. Internationale Kooperationen mit Instituten für Mikroelektronik. Vier Ehrendoktorwürden: von den Universitäten in Bukarest, Tallinn, Ulaan Baatar und Liepaya. Ordensverleihungen in Frankreich (Chevalier dans l’Ordre des Palmes Academiques), in Estland (Orden Terra Cross Mariana) und der Mongolischen Volksrepublik (Orden Altan Gadas, Polarsternorden). Heute beratend für nationale und internationale Organisationen, in Hochschulräten und als Gutachter tätig.
Prof. Dr. Cornelius Hasselblatt (geb. 1960)
von 1998-2014 Ordinarius für finnougrische Sprachen und Kulturen an der Rijksuniversiteit Groningen/NL, zahlreiche Publikationen zur estnischen Literatur, korrespondierendes Mitglied der Estnischen Akademie der Wissenschaften, lebt als freier Wissenschaftler und Übersetzer in den Niederlanden.
Dr. Ulrike Müller-Harang (geb. 1952)
Studium der Germanistik/Slawistik, Promotion 1981; 1982-2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klassik Stiftung Weimar (Goethe-Nationalmuseum/ Goethe- und Schiller-Archiv). Arbeitsgebiete: Konzeption von Ausstellungen, Provenienzforschung zu den Sammlungen, Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte des klassischen und nachklassischen Weimar, zur Literatur-, Theater- und Musikgeschichte sowie zum Goethe-Bestand „Rechnungen“.