RUSSLAND NOIR - EIN GESELLSCHAFTSPORTRÄT IN FÜNF VERBRECHEN
Die Kriegsverbrechen der russischen Armee und die Grausamkeiten, die die Besatzer an der Zivilbevölkerung in der Ukraine verüben, zeigen ein Maß an Gewalt, wie es sich im 21. Jahrhundert in Europa niemand mehr vorstellen konnte. Erschüttert fragen wir uns, warum so viele bereit sind, dabei mitzu- machen und warum es nicht mehr Widerstand gibt in Russland?
Auch wenn Putin irgendwann nicht mehr im Kreml sitzt - die russische Gesellschaft tritt nicht ab. Menschen, die ihr Leben lang erniedrigt wurden und daher schnell bereit sind, andere zu erniedrigen. Menschen, die nie erfahren haben, dass ihr eigenes Leben geschützt und geachtet wird, und die deshalb schwer Achtung und Mitgefühl für andere entwickeln können. Menschen, die gelernt haben, dass es keine Wahrheit gibt, die nicht morgen in ihr Gegenteil verkehrt werden kann. Julian Hans nähert sich dem Zusammenspiel von Angst, Gewalt und Lüge in Russ- land am Beispiel von fünf Kriminalfällen - eine brutale Bande terrorisiert eine Kleinstadt, jugendliche Polizistenmörder werden zu Volkshelden, drei Schwestern töten ihren tyrannischen Vater, ein Enkel klagt die Henker seines Urgroßvaters an, ein Folteropfer überwindet den Hass. Und er zeigt, welche Kräfte helfen könnten, die über Generationen geprägten Muster der Gewalt zu überwinden.
"Hör mal ganz schnell auf zu lächeln, nimm die Fröhlichkeit aus dem Gesicht. Ich sehe Du bist gut drauf, aber so läuft das bei uns nicht." aus einem Songtext Russland für Traurige