Polen ist nicht das einzige Land in Europa, das von Rechtspopulisten regiert wird. Doch die Gespenster der Vergangenheit drängen hier mit besonderer Impertinenz an die Macht. Das liegt, so die These des Essays, an der Wirkmächtigkeit des Untergrunds. Widerstand gegen Fremdherrschaft, Besatzung und Krieg - man denke an den Untergrundstaat im Zweiten Weltkrieg oder die klandestin operierende Solidarnosc-Bewegung -, ist zentral für das nationale Selbstverständnis, der assoziationsreiche Grund, auf dem die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ihre Herrschaft errichtet: Untergrund macht Staat. Ist der Untergrund und mit ihm das Subversive, Widerständige nun für immer vergiftet? Oder gibt es neue, transnational orientierte Bürgerbewegungen »von unten«?