Muriel Schulte zeigt, dass Deutschland und Frankreich nicht – wie in der Klassifikationsliteratur oftmals angenommen - als Paradebeispiele eines kontinentaleuropäischen Rechnungslegungsmodells fungieren können und identifiziert das Systemdenken als essentiellen Einflussfaktor des nationalen Rechnungslegungsverständnisses in beiden Ländern. Sie verdeutlicht darauf aufbauend, wie das Systemdenken auf eine in der IAS-Verordnung nur als Option implementierte Harmonisierung nationaler Handelsbilanzrechte wirkt und inwieweit der normative Rechnungslegungsdiskurs einen konstruktiven Beitrag zur (Fort-)Entwicklung der IFRS leisten kann.