Im bisherigen Vorsorgeausgleichsrecht waren die Dispositionsbefugnisse der Ehegatten zum Schutze des haushaltsführenden Ehegatten erheblich eingeschränkt. Mit Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen drängt sich die grundlegende Frage auf, inwiefern eine restriktive Ausgestaltung der Privatautonomie sämtlichen in der sozialen Wirklichkeit vorherrschenden Ehemodellen gerecht werden kann. Dieser strittige Punkt wird sich auch unter der am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Neuregelung akzentuiert stellen.
Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit die ehelichen Dispositionsbefugnisse im Vorsorgeausgleich in umfassender Weise aus einer systematischen, verfassungsrechtlichen und teleologischen Perspektive. Gestützt darauf wird ermittelt, wie die Gesetzesbestimmungen unter Einbezug sämtlicher Ehemodelle auszulegen sind.