Um der rechtsmissbräuchlichen Geltendmachung von Ehegattennachzugsansprüchen entgegenzuwirken, stellt das Gesetz sowohl die Erteilung einer ausländerrechtlichen Bewilligung als auch die Eheschliessung selbst unter Scheinehevorbehalt. Die vorliegende Dissertation unternimmt zunächst eine umfassende Auslegeordnung der gesetzlichen Scheinehevorbehalte im Ausländer- und im Zivilstandsrecht, mit besonderem Fokus auf die Feststellung einer Scheinehe mittels Indizienbeweises. Sodann analysiert der Autor aus verfahrensrechtlicher Perspektive, wie die erstinstanzlichen Ausländer- und Zivilstandsbehörden konkret vorgehen, wenn sie eine Ehe auf Scheinehe überprüfen. Erstmals wird der Ablauf einer behördlichen Scheinehekontrolle systematisch dargestellt, verfahrensmässig eingeordnet und mit Blick auf die Verfahrensrechte der Betroffenen gewürdigt.