Der Bewilligungswiderruf ist das zentrale Instrument des schweizerischen Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG) zur Beendigung eines Anwesenheitsrechts. Trotz seiner Praxisrelevanz weist er in dogmatischer Hinsicht verschiedene dunkle Stellen auf. So ist nach wie vor unklar, wie er in die Systematik des Verwaltungsrechts korrekt einzuordnen ist. Auch die Grenze zwischen migrations- und strafbehördlichen Kompetenzen ist seit der Wiedereinführung der gerichtlichen Landesverweisung noch nicht abschliessend gezogen worden.
Die vorliegende Dissertation geht diesen und zahlreichen weiteren Fragen zum ausländerrechtlichen Bewilligungswiderruf nach. Sie nimmt hierfür eine umfassende Auswertung der einschlägigen bundesgerichtlichen Rechtsprechung vor und arbeitet die Widerrufsregelung in Art. 62 und Art. 63 AIG rechtsdogmatisch und -historisch fundiert auf. Damit leistet sie einen praxisnahen Beitrag zur rechtsstaatlich korrekten Handhabung dieser eingriffsintensiven migrationsrechtlichen Massnahme.