Die Komplexität der Adverbien schlägt sich nicht nur auf lexikalisch-kategorialer Ebene, sondern auch in ihrem syntaktischen Verhalten nieder. Ihre relative Positionierung zueinander sowie zu den übrigen Satzgliedern hängt von diversen Faktoren ab, sodass sie weder einer festen Abfolge noch einer willkürlichen Verteilung unterliegen. Seit den 1980er-Jahren existieren in der Grammatikschreibung verschiedene Modelle zur Abfolge der Adverbien, die häufig von konzeptuell konträren Grundannahmen ausgehen.
Die vorliegende Arbeit zeigt anhand eines Vergleichs für das Deutsche, dass die empirischen Vorhersagen der Modelle in weiten Teilen ineinander überführbar sind, und ermittelt im Zuge dessen eine Adverb-Gesamtabfolge. Letztere weist als deskriptive Generalisierung Anwendungscharakter auf und ist somit nicht nur auf sprachtheoretisches Interesse ausgelegt, sondern ebnet gleichfalls den Weg zum stärkeren Einzug des Themas in Gebrauchsgrammatiken.