Die Untersuchung der Wirkungen verschiedener Eigenschaften von Führungsgremien auf die Unternehmensführung ist ein Forschungsgebiet von großer Aktualität. Trotz der breiten öffentlichen Diskussion über die Diversität von Aufsichtsräten wurde der Zusammenhang von Diversität und Unternehmenserfolg in Deutschland jenseits der Gender-Dimension bisher kaum wissenschaftlich untersucht. Fragestellung dieser Arbeit ist daher, wie die Diversität von Aufsichtsräten – nicht nur in der Gender-Dimension, sondern auch in den noch wenig erforschten Diversitätsdimensionen Beruf und Ausbildung – sich auf das Performanceniveau von deutschen Aktiengesellschaften ausgewirkt hat. Zudem wird untersucht, ob und wie die spezielle Situation der Finanzkrise ab 2007 die Wirkung verschiedener Diversitätsdimensionen auf die Unternehmensperformance beeinflusst hat. Eine Stichprobe von Unternehmen aus den wichtigsten deutschen Aktienindizes wird mit Hilfe von Panelregressionen unter Verwendung einer Kombination aus Random Effects- und Fixed Effects-Modellen analysiert. Als abhängige Performancevariablen werden die Gesamtkapitalrentabilität und daraus abgeleitete Größen verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Diversitätsdimensionen situationsabhängig positive und negative Performancewirkungen haben können. Für die Ausbildungsdiversität wurde eine negative Wirkung und für die Berufsdiversität eine positive Wirkung identifiziert. Die Gender-Diversität besitzt dagegen im Allgemeinen keine einseitige Performancewirkung. Auf die Performanceveränderung in der Finanzkrise wirkte die Gender-Diversität dagegen positiv.