Bisher ist wenig über den "Ingenieur-Technischen Außenhandel" (ITA) bekannt. Der staatliche Außenhandelsbetrieb der DDR, dessen Vorläufer bereits seit den 1950er Jahren tätig waren, im- und exportierte Waffen und militärische Ausrüstung innerhalb des Warschauer Pakts. Im Kontrast zum Selbstverständnis der DDR als "Friedensstaat" zählten zu den Geschäftspartnern aber auch Diktatoren und sogenannte Befreiungsbewegungen in der "Dritten Welt". Besonders pikant war der Fall des Ersten Golfkriegs in den 80ern, als die DDR beide Kriegsgegner, Irak und Iran, belieferte. In den späteren Jahren wurde zudem das Ziel, westliche Devisen für das SED-Regime zu erwirtschaften, immer wichtiger für den ITA. Als die Mauer fiel, wurden die Unterlagen weitgehend vernichtet, sodass das Wesen und Wirken des ITA bis heute so gut wie unbekannt bleiben konnten. Wolfgang Klietz legt nun nach jahrelangen Recherchen die erste umfassende Untersuchung dieser stets im Geheimen arbeitenden Organisation vor.