Wie l�sst sich der Geist der heutigen Alma Mater einfangen und in welchen allt�glichen und gegenw�rtigen Bildern kristallisieren sich jene Werte und Vorstellungen, die eine zuk�nftige universit�re Realit�t aufscheinen lassen? Die Rede zum Dies academicus unternimmt diesmal eine semiotische Spurensuche, und es gelingt ihr, im zugespitzt inszenierten und gleichwohl bekannt anmutenden Treiben der academic Community jene Pers�nlichkeiten und Momente zu entdecken, denen sich Extrempositionen des universit�ren Kurses ablesen lassen.
Spammails und elektronische Sicherheitsstandards, studentische Theaterauff�hrungen und professorale Selbstdarstellung, universit�re Rankings und akademische Selbstverwaltung, lokal verankerte Institute und globales Wissensmanagement, akademisches oder administratives Denken, Gleichstellung oder Exzellenz, das sind einige der polarisierenden Schlagworte unserer Gegenwart. Zwischen Skylla und Charybdis, zwischen der disziplin�r ausgerichteten Humboldt'schen Universit�t und dem projektorientierten, programmatischen Lernen, wie es eine erfolgreich umgesetzte Bologna-Reform vors�he, sucht sich das Flaggschiff Universit�t seinen Weg. Statt blindem Nacheifern oder rigorosem Ablehnen vorhandener akademischer Positionen gilt es, das jeweils Nachahmenswerte aufzunehmen und in einem Prozess dynamischer Hom�ostasie die Qualit�t der Institution Universit�t zu wahren