Kriminalprognostische Instrumente wie Static-99 und PCL-R versprechen objektive Einschätzungen von Rückfallrisiken. Doch ihr Einsatz wirft fundamentale Fragen auf: Wie weit dürfen psychiatrische Prognosen richterliche Entscheidungen beeinflussen? Können standardisierte Verfahren individuelle Schuld und Gefährlichkeit angemessen bewerten? Der Tagungsband versammelt interdisziplinäre Beiträge aus Psychiatrie, Psychologie und Rechtswissenschaft, die Chancen und Grenzen dieser Verfahren analysieren. Im Mittelpunkt steht der Spannungsbogen zwischen dem Sicherheitsinteresse der Gesellschaft, der wissenschaftlichen Belastbarkeit kriminalprognostischer Aussagen und den rechtsstaatlichen Anforderungen an eine unabhängige und individuelle gerichtliche Entscheidung.