Das International Laboratory of Architecture and Urban Design (ILAUD) hatte zum Ziel, die Stadt im Hinblick auf Diskurs und Pädagogik neu zu denken. Es brachte prominente Architekt:innen - darunter seinen Gründer Giancarlo De Carlo und Mitglieder des Team X - mit Lehrenden und Studierenden aus Europa und Nordamerika zusammen. Gemeinsam setzten sie sich mit Themen wie Nutzer:innenbeteiligung, Umnutzung von Gebäuden und Eklektizismus auseinander. Das ILAUD war in den 1970er und 1980er Jahren Barometer und aktiver Mitgestalter der theoretischen Diskussionen in Stadtplanung und Architektur. Dennoch wurde sein Einfluss in der Forschung weitgehend übersehen. Die Autor:innen in diesem Band erzählen die komplexe Geschichte der ersten Jahre des Labors und erforschen sein Archiv anhand ihrer je eigenen konzeptionellen, methodischen und geografischen Expertise. Sie werfen ein neues Licht auf dieses zentrale Experiment in architektonischer Bildung und verzichten dabei auf heroische Erzählungen und Akteure zugunsten einer vielstimmigen Darstellung von Gestaltungspädagogik.