Seit es Massenmedien gibt, machen Kulturkritiker sie verantwortlich für einen vermeintlichen Verfall der Sprache. Doch eine solche Anschuldigung ist unhaltbar. Sprache verändert sich ständig, weil sich die Gesellschaft wandelt. Massenmedien greifen diese Veränderungen in Wortschatz und Syntax auf und spiegeln sie in die Gesellschaft zurück. Motor und Ursprung von „Sprachverderb“ aber sind sie keineswegs. Vielmehr erschließen sie der Gesellschaft Vielfalt und Reichtum von Ausdrucksmöglichkeiten. Sie machen Sprache als Kulturleistung zugänglich und die Welt mit Sprache verständlich.
Der Autor
Dr. Gunter Reus
ist außerplanmäßiger Professor für Journalistik i.R. an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Er war als freier Journalist für die Allgemeine Zeitung und den Südwestfunk im Mainz tätig, Nach einem Volontariat arbeitete er als Redakteur der Taunus Zeitung Bad Homburg und der Frankfurter neuen Presse, bevor er zur Journalistenausbildung in die Hochschule zurückkehrte. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf den Gebieten Kulturjournalismus, Journalismusforschung, Sprache und Stil der Massenmedien.