Das erste Prinzip, das der Neoliberalismus zu seiner Verteidigung aufrichtet, ist, dass wir nur beschreiben, nicht aber eingreifen können. Luise Meiers Gegengift gegen die Ideologie der Passivität ist eine Denkform der kollektiven Demontage. Der Proletkult verwehrt sich einem Verständnis der Menschen als isolierte, auf Konsum reduzierte Individuen und sprengt damit gleichermaßen den Denkpanzer, den die neoliberale Ideologie uns beharrlich anlegt. Erst die entschiedene Taktlosigkeit gegenüber Behauptungen von Rationalität und Alternativlosigkeit überkommener Hierarchien, Lebens- und Beziehungsformen öffnet einen Raum für das revolutionäre Wagnis: die bewusste Aneignung menschlicher Formen des Zusammenlebens, Zusammenarbeitens - auch mit der Natur. Nach Inbetriebnahme der MRX Maschine mobilisiert Luise Meier in ihrem rasanten, neuen Essay den Proletkult für den Ausbruch aus dem Denkpanzer des Neoliberalismus. Denn dieser erlaubt uns den kühnen Gedanken, dass es möglich ist, unser soziales Leben durch eine kollektive, experimentelle Praxis des verknüpften Denkens, Lernens, Kunstmachens und Arbeitens bewusst zu formen.