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«Nobelhotel für Versager»

Das Landerziehungsheim Albisbrunn in den Akteur-Netzwerken des Schweizer Heimwesens, 1960–1990

Inhalt

Ohne Schlafsäle, dafür mit Porzellantellern und weissen Tisch­tüchern im Speisesaal, galt das Zürcher Land­erziehungsheim Albisbrunn lange als Musterinstitution, um «schwererziehbare» Knaben und männliche Jugendliche zu bessern - Albisbrunn hatte den Ruf, ein «Nobelhotel für Versager» zu sein. Die Studie untersucht, wie Albisbrunn von 1960 bis 1990 als Teil eines weitverzweigten Netzwerks «­funktionierte». Die Fremdplatzierung von Kindern und Jugendlichen durch Behörden, Gerichte und Eltern war auch in Albisbrunn mit viel Leid verbunden. Sowohl die betroffenen «Zöglinge» als auch die für die Heimerziehung Verantwortlichen produzierten dabei in vielfältiger Weise Bedeutung, um mit den an sie heran­getragenen, schwer zu lösenden Aufgaben und Zumutungen umzugehen. Um sich der verwirrenden Komplexität dieser Bedeutungskonstituierung zu nähern, analysiert die Studie ausgehend vom Fallbeispiel Albisbrunn, wie sich Akteure in Netzwerken zusammenschlossen. Hierfür wird auf die von ­Bruno Latour und anderen entwickelte Akteur-Netzwerk-Theorie zurück­gegriffen. Anhand von fünf für die Akteure bedeutsamen Kontroversen - Buchhaltung, Drogen, Heimforschung, Heim­kritik und das Projekt einer pädagogisch-­therapeutischen Intensiv­abteilung - lässt sich aufzeigen, wie die Akteur-Netzwerke «funktionierten».

Bibliografische Angaben

Juni 2023, 432 Seiten, Historische Bildungsforschung, Deutsch
Chronos
978-3-0340-1708-4

Schlagworte

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