Im wahren Geist eines «Précis de droit» bemüht sich unser Werk, das Wesentliche auf eine Weise zu vermitteln, die sowohl umfassend als auch prägnant ist. Eine unserer grössten Zufriedenheiten ist es zu sehen, dass das «Précis» über die verschiedenen Ausgaben hinweg seine Proportionen bewahrt hat – ich habe keine Erstausgabe zur Hand, aber die aktuelle Ausgabe ist drei Seiten kürzer als die zweite! – während juristische Werke sonst dazu neigen, mit jeder neuen Auflage umfangreicher zu werden.
Die Aktualisierung eines Précis, das nicht nur die klassischen Themen des institutionellen Rechts und des Binnenmarktrechts, sondern das gesamte Recht und die sektoralen Politiken der EU abdeckt, ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Dies zu tun, ohne den Umfang des Werks «aufzublähen», erfordert viel Überlegung und eine sorgfältige Auswahl der Informationen, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt.
In dieser 4. Ausgabe wollten wir ausserdem die Qualität des Textes in redaktioneller Hinsicht erheblich verbessern. Diese akribische Arbeit der Überarbeitung und Klärung wurde durch die Fragen und Anmerkungen genährt, die über die Jahre hinweg von den Hauptnutzern des Textes – meinen Studierenden – eingebracht wurden. Um besser auf ihre Bedürfnisse sowie auf die eines vielfältigen Lesepublikums einzugehen, haben wir zudem eine Unterscheidung eingeführt: Der Haupttext vermittelt die grundlegenden Konzepte, während in kleiner gedrucktem Text ergänzende oder vertiefende Informationen bereitgestellt werden. Um die Navigation im Werk zu erleichtern, haben wir ausserdem ein System von Randnummern eingeführt.
In all diesen Aspekten – die Recherche für die Aktualisierungen, die textliche Überarbeitung, die Neugestaltung bestimmter Kapitel – waren die Beiträge von Chloé Pignolet und Riccardo Durigon, Doktorand:innen am Lehrstuhl für EU-Recht der Universität Lausanne, äusserst wertvoll und für den Erfolg des Projekts unerlässlich.
Kurz gesagt, die 4. Ausgabe markiert einen wichtigen Schritt in der Geschichte des Précis.
Die Möglichkeit, das Wesentliche in sehr kompakter Form zu finden, mit Verweisen, die eine weitergehende Vertiefung ermöglichen, falls gewünscht. Dem sehr detaillierten Index, dem wir besondere Aufmerksamkeit gewidmet haben, sowie dem Quellenleitfaden kommt eine zentrale Rolle zu: Sie erleichtern den Zugang zu den Informationen im Werk selbst und darüber hinaus erheblich.
Ich denke, dass diese 4. Ausgabe von den Studierenden besonders geschätzt werden wird, aus den bereits genannten Gründen. Wir haben grosse Anstrengungen unternommen, um ihnen ein Werk zur Verfügung zu stellen, das klar geschrieben ist und ebenso klar zwischen grundlegenden und ergänzenden Konzepten unterscheidet.
Zum Quellenleitfaden: Unserer Meinung nach ist es für das Verständnis des Rechts und der öffentlichen Politiken, die es begründet und regelt, unerlässlich, auf eine Vielzahl von Quellen und Texten zurückzugreifen. Als pädagogisches Werkzeug verweist unser Précis ständig auf die «primären Quellen», insbesondere auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, und sollte zusammen mit diesen Quellen gelesen werden.
Zum Index: Er ermöglicht es nicht nur, direkt zu den für die jeweilige Leserin oder den jeweiligen Leser relevanten Passagen zu gelangen, sondern auch, den im Précis dargestellten Stoff entlang thematischer Leitlinien zu rekonstruieren, die von der Reihenfolge der Kapitel und Abschnitte abweichen.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sind ein gutes Beispiel für das philosophische Konzept der Ewigen Wiederkehr! Oder, um es prosaischer auszudrücken: Es gibt viel Bewegung, aber im Grunde dreht man sich doch im Kreis. Die grundlegenden Fragen – wie eine möglichst weitgehende Integration für ein Land organisiert werden kann, das jedoch nicht Mitglied werden möchte – wurden bereits in den 1960er-Jahren definiert. Die Lösungen, auf denen diese Beziehung derzeit basiert, wurden weitgehend in den 1990er-Jahren entwickelt. Seither hat sich die «Technologie» der Integrationsabkommen innerhalb der EU im Zuge der Nachbarschaftspolitik erheblich weiterentwickelt. Doch in den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU gab es zwar fortlaufende Gespräche und Verhandlungen, aber strukturell hat sich kaum etwas geändert.
Da der Kurs zum EU-Recht obligatorisch ist, ist es schwierig, dies anhand der Schwankungen der Einschreibezahlen zu beurteilen. Doch bei uns ist die Anwesenheit nicht verpflichtend – und die Hörsäle sind dennoch immer gut gefüllt! Wichtiger noch: Die Blicke sind wach – ausser natürlich, wenn ich sie ermüde! – die Fragen sind anregend, die Rückmeldungen positiv. Ich fühle mich privilegiert, eine so faszinierende Materie an immer neue Jahrgänge intelligenter, sympathischer und offener junger Menschen weitergeben zu dürfen. Mein Kurs zu den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU ist hingegen ein Wahlfach, und hier stelle ich fest, dass die Zahl der Studierenden stets hoch bleibt. Kurz gesagt, das Interesse scheint ungebrochen zu sein.
Die Fragen stellte Isabelle Clerc, Produktverantwortliche für juristische Medien bei den Stämpfli Verlag.
Dieser Artikel wurde mit Hilfe von KI aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.