In diesem Buch werden die geografischen Unterschiede in der Unterstützung der Alternative für Deutschland (AfD) 2017-2018 untersucht. Ziel ist es, diese Unterschiede zu erklären und die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen. Der Fokus liegt dabei auf dem Einfluss kleinräumiger Kontextfaktoren und der Rolle individueller Wahrnehmungen, insbesondere sogenannter „Krisengefühle“. Dabei wird der Effekt einer Vielzahl kleinräumiger Kontextfaktoren untersucht, Mechanismen zwischen Kontext- und Individualebene analysiert und mögliche Moderationseffekte von Kontexteinflüssen durch individuelle und regionale Merkmale überprüft.
Die Untersuchung zeigt, dass kleinräumige Kontextfaktoren rechtspopulistisches Wahlverhalten nur begrenzt beeinflussen. Viel entscheidender sind Krisengefühle, die den Einfluss des Kontexts auf das Wahlverhalten vermitteln. Subjektive Wahrnehmungen und emotionale Reaktionen spielen somit eine zentrale Rolle bei der Erklärung der geografischen Varianz der AfD-Unterstützung.
Die Autorin
Theresa Bernemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und forscht unter anderem zu Rechtspopulismus sowie zu regionalen Disparitäten und ihren Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft.