Das Familienrecht gehört zu den Rechtsgebieten, deren Vorschriften sich täglich angesichts des gesellschaftlichen Wandels und der sich ändernden Anschauungen behaupten müssen. Insbesondere das Unterhaltsrecht läuft durch eine Vielzahl juristischer Reformen und richterlicher Rechtsfortbildung Gefahr, seine Grundlagen aus den Augen zu verlieren.
Mit dem vorliegenden Werk soll dieser Tendenz entgegengewirkt werden. Es enthält den Entwurf einer grundlagenkonformen Unterhaltssystematik. 'Grundlagen' sind dabei umfassend zu verstehen - ausgehend von einer rechtshistorischen Betrachtung wird das geltende Recht auf den Prüfstand gestellt. Dabei spielen auch interdisziplinäre Aspekte und Erkenntnisse der Rechtstatsachenforschung eine wesentliche Rolle. Die Autorin beschränkt sich nicht auf die Betrachtung eines Unterhaltsbereichs, sondern verfolgt einen vergleichenden Ansatz: Inwieweit beruhen Verwandten-, Betreuungs- und Geschiedenenunterhalt auf einer gemeinsamen Interessenlage, worin unterscheiden sie sich und welche Konsequenzen folgen hieraus? Die vorgeschlagene Harmonisierung erfolgt anhand des Begriffs der Solidarität.