Erregung gilt in der Film- und Medienwissenschaft als audiovisuelles Phänomen, welches spiegelgleich jenen Zustand in den Betrachter_innen hervorrufen soll, den es darstellt. Die zentrale Vorannahme des vorliegenden Buchs lautet jedoch, dass Erregung erzählt werden muss: Die Autorin fasst "Erregung" als Affekt, der als Bestandteil der Erzählung auf die Empathie der Zuschauer_innen wirkt, und von der Erzählperspektivierung spezifisch hervorgebracht wird. Braidt zeigt an einem weiten Spektrum von Fallbeispielen - von Serien wie The Sopranos und Mad Men zu künstlerisch-innovativen Filmen von Katrina Daschner, Ashley Hans Scheirl und Anna Jermolaeva, hin zu medial-performativen Arbeiten von Jakob Lena Knebl oder Belinda Kazeem-Kaminski - wie dieser performative Prozess der Erzählung geschlechterkonstitutiv wird.