Die neunziger Jahre waren eine Zeit der Wende auch für die schweizerische Gewerkschaftsbewegung. Angesichts einer langen Wirtschaftskrise und der neoliberalen Offensive von rechts musste sich die Linke neu orientieren und organisieren. Die Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI), 1993 aus einer Fusion entstanden, leistete einen wesentlichen Beitrag dazu. Zwei Exponenten der Veränderung, Vasco Pedrina und Hans Schäppi, halten eine kritische Rückschau auf die Zeit der gewerkschaftspolitischen Aufbrüche. Sie erzählen auch, wie es dazu kam, dass die einst eher auf Sozialpartnerschaft und fremdenfeindliche Abwehr erpichten Schweizer Gewerkschaften gerade mithilfe der Migration die Krise besser und offensiver meisterten als viele Gewerkschaften anderer Länder. Sie zählen heute zu den wichtigen referendumsfähigen Kräften der Schweiz.