Beim Spracherwerb steht ein Kind nicht nur vor der Aufgabe, verschiedene Artikelformen zu erwerben. Es gilt auch, diese als informationsstrukturelle Mittel zu produzieren und zu verstehen: Indefinite Artikel markieren neue Referenten, definite Artikel gegebene Referenten. Die vorliegende Studie untersucht erstmals für das Deutsche den produktiven und rezeptiven Erwerb von (in)definiten Artikeln als informationsstrukturelle Mittel bei unbeeinträchtigten Kindern und Erwachsenen sowie bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung. Die Ergebnisse zeigen das Muster ,gegeben besser als neu': Sowohl im Produktions- als auch im Rezeptionsexperiment haben die Kinder mit definiten Artikeln, die der Markierung gegebener Referenten dienen, weniger Schwierigkeiten als mit indefiniten Artikeln, die neue Referenten als solche markieren. Insgesamt zeigen selbst die siebenjährigen unbeeinträchtigten Probanden noch Schwierigkeiten bei der Produktion und Rezeption von indefiniten Artikeln.