Das moderne Vertragsrecht in Europa steht im Umbruch. Die vorliegende rechtsvergleichende Dissertation untersucht den Einfluss der internationalen und europäischen Grundregeln des Vertragsrechts auf die Reform des Vertragsrechts in Litauen, einem postsowjetischen Staat 'in transition', der sein Vertragsrecht nach dem Zerfall der Sowjetunion neu gestaltet hat mit dem Ziel, es zu modernisieren und mit internationalen Standards zu kompatibilisieren. Die Studie analysiert diesen Transformationsprozess einerseits auf der Ebene des Gesetzestextes ('law in the books'), andererseits auf der Ebene der Auslegung und Anwendung des neuen Rechts ('law in action'). Es wird die These vertreten, dass eine erfolgreiche Rechtsreform weit über die blosse Revision des Gesetzestextes hinausreicht. Die Erreichung der Reformziele ist ohne Einsatz einer besonderen Auslegungsmethodologie nicht möglich. Der Autor orientiert sich dabei u.a. an den Schweizer Erfahrungen in der Europäisierung des Privatrechts.