Ob »Das ästhetische Wiesel«, das »Möwenlied« oder die Palmström-Gedichte, das Lied vom »Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun« oder die Erfindung des »Nasobems«: Christian Morgenstern ist nicht nur einer der originellsten deutschen Dichter des 20. Jahrhunderts, er ist neben Joachim Ringelnatz auch einer der beliebtesten. »Man lacht sich krumm«, meinte bereits Tucholsky, »bewundert hinterher, ernster geworden, eine tiefe Lyrik, die nur im letzten Augenblick ins Spaßhafte abgedreht ist - und merkt zum Schluss, dass man einen philosophischen Satz gelernt hat.« Ironisch kommentierte Morgenstern selbst, dass die »Galgenpoesie« ein Stück Weltanschauung sei und man die Welt vom Galgen her anders betrachte. Weiser vielleicht und gewiss mit größerer Aufmerksamkeit.