Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 1,0, Universität Salzburg (Rechtswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Zum guten Verständnis der Werke von Rousseau und Machiavelli ist eine umfassende Kenntnis des Menschenbildes beider Autoren unerlässlich. Die Antwort auf die Frage, die in dieser Arbeit behandelt wird, nämlich "Wie frei ist der Mensch in seinen Entscheidungen?" leitet sich aus dem Menschenbild des jeweiligen Denkers ab. Zweihundertvierzig Jahre liegen zwischen den Lebenszeiten beider Autoren und beide Menschen könnten unterschiedlicher kaum sein: Auf der einen Seite Machiavelli, der nüchterne, pragmatische Analytiker, dessen Hauptanliegen das Leben in einer funktionierenden und stabilen Gemeinschaft ist und zum anderen, der verträumte, unstete Denker Rousseau, mehr Dichter als Denker, für den die Entstehung von Gemeinschaften und die "Erfindung" des Eigentums, die Quelle allen Übels auf der Welt ist. Gemeinsamkeiten gibt es trotz oder vielleicht auch gerade wegen der sehr unterschiedlichen Charaktere. Rousseau kannte die Werke Machiavellis sehr gut, er konnte die Texte in Italienisch lesen und beide verband die Faszination für die Autoren der römischen Antike. Er bewunderte das Genie von Machiavelli, seine klaren und bestimmten Urteile. Aussagen über den Einfluss des Denkens von Machiavelli auf jenes von Rousseau sind in der Literatur widersprüchlich. Das Menschenbild Rousseau's ist so konträr zu dem von Machiavelli, dass bei diesem Thema kaum Einfluss von Machiavelli auf Rousseau anzunehmen ist.