Die Studie befasst sich im Wesentlichen mit zwei Fragen: Gibt es in hochmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Troja-Texten die Möglichkeit einer diesseitigen Bewältigung des Todes; inwiefern sind Wandlungen der Todeskonzeption in jener Erzähltradition identifizierbar?
Beide Fragen werden anhand der Untersuchung der Trauer des Achilles um Patroclus, der Grablegung Hectors und der Tötung der Amazonenkönigin Penthesilea deutlich verneint. Obwohl die Schilderung von Trauerritualen, Einbalsamierungen und Grabmonumenten nach teils christlich geprägten Beschreibungsmustern breiten Raum einnimmt, scheitern die Figuren bei der Bewältigung ihres Verlustes.