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Zwang zur Barmherzigkeit?

Zwang zur Barmherzigkeit?

Ausdruck und Vermessung herrschaftlicher Spielräume im Umgang mit Armut in mecklenburgischen Residenzstädten (1750 - 1840): Eine argumentationsgeschichtliche Annäherung
Der Übergang von Vormoderne zur Moderne ist bestimmt durch komplexe Beziehungen von Beharrung und Erneuerung, von Tradition und Umbruch, von Kontinuität und Wandel in den politischsozialen Kulturen Europas. Ohne eine Erfolgsgeschichte moderner Staatswerdung zu schreiben, spürt die Autorin den Wegmarken am Beispiel herrschaftlicher Armenpolitik in mecklenburgischen Residenzstädten nach, die die Entwicklung hin zum institutionellen Flächenstaat nachvollziehbar werden lassen. Anhand eines vermeintlichen »Normalfalls« mitteleuropäischer Staatlichkeit können die Spielräume argumentativer Politikgestaltung in ihrer Wandlungsfähigkeit deutlich sichtbar gemacht werden: So scheint mit dem kommunikativen »Zwang zur Barmherzigkeit « zwar noch die wesentliche Persistenz alteuropäischer Normensysteme auf, doch wird mit ihr weniger die Beständigkeit politisch-sozialer Kultur denn vielmehr die Realität ihres tatsächlichen Veränderungstempos fassbar.
Oktober 2016, ca. 616 Seiten, Residenzenforschung. Neue Folge: Stadt und Hof, Deutsch
Jan Thorbecke Verlag
978-3-7995-4532-7

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