Die kalifornische Millionärin Louise Arner Boyd unternahm als unabhängige Frau in den Goldenen Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts weite Reisen an exotische Orte. Während einer norwegischen Touristenfahrt ins arktische Eis verlor sie ihr Herz an die weiße Wildnis und verschrieb sich fortan der Erkundung des Polargebiets. So organisierte sie 1926 eine Jagdreise nach Franz-Joseph-Land und suchte 1928 - vergeblich - nach dem verschollenen Roald Amundsen. Zwischen 1931 und 1938 verfolgte sie auf vier weiteren Arktisexpeditionen wissenschaftliche Ziele, indem sie Geologen, Vermesser und Biologen beteiligte, während sie selbst das Eis und die faszinierenden Landschaften der Arktis fotografierte, filmte sowie botanische Sammlungen anlegte. Für ihre Verdienste als Polarforscherin wurde die "Eisfrau" hoch geehrt und ein Landstrich auf Grönland nach ihr benannt.
Ihr Reisebericht beschreibt die Erkundung des fragilen Ökosystems Ostgrönlands in den Jahren 1931 und 1933. Das Buch enthält eine umfangreiche Auswahl von Boyds Fotografien, die eine Welt dokumentieren, die langsam verschwindet: Grönlands Inlandeis speichert 10 % der weltweiten Süßwasserreserven und schmilzt rasch ab.