Kriminalroman, Frauenporträt und psychologischer Familienroman in einem.
Vier Schwestern wachsen gemeinsam auf Iazza, einer Sizilien vorgelagerten Insel, auf: Violette, Gilda, Aïda und die kleine Mimi. Es ist der letzte Abend des Karnevals. Aïda will heimlich dorthin, aber Mimi droht, sie zu verraten. Aïda ist gezwungen, das sechsjährige Nesthäkchen mitzunehmen. Mitten im Fest lässt sie Mimi für einen Augenblick aus den Augen - und schon ist Mimi verschwunden und wird auch nicht mehr gefunden. Ein Schicksalsschlag, der die ganze Familie trifft. Für den Vater ist Aïda die Schuldige am Verschwinden Mimis, und verzweifelt verlässt diese ihre Familie, um fern in Palermo in Frieden leben zu können. Fünfzehn Jahre nach der Katastrophe meldet sich unerwartet ihre Schwester und teilt ihr den Tod des Patriarchen mit. Aïda entschließt sich trotz ihrer Bedenken, zur Beerdigung des Vaters in die Heimat zurückzukehren. Öffnet sie die Büchse der Pandora? Oder kommt es zu einer Erklärung über den Verbleib ihrer kleinen Schwester?
Die bekannte französische Autorin Véronique Ovaldé legt wieder einen temperamentvollen und spannenden Roman vor. Die Geschichte einer Familie, die von einer mysteriösen Tragödie heimgesucht wird und, vom ungeklärten Verschwinden der jüngsten Tochter traumatisiert, den Sündenbock sucht. Ovaldé analysiert scharfsinnig die innerfamiliären Beziehungen, wenn plötzlich sämtliches Vertrauen verspielt ist, und hat gleichzeitig einen klaren Blick auf die Wut und den Groll, die eine Tochter und später junge Frau empfindet, deren Bezugspunkte im Leben man gestohlen hat.
»Ein zorniges Mädchen, das sich an die Intelligenz und die Sensibilität der Leser wendet.« (LE MONDE DES LIVRES)
Prix Relay des voyageurs-lecteurs 2023