Michael Kardinal von Faulhaber war als Münchener Erzbischof von 1917 bis 1952 Zeuge mehrerer politischer Umbrüche: Auf die Monarchie folgten Weimarer Republik, NS-Diktatur, Besatzungsherrschaft und Bonner Republik. Trotz dieser Zäsuren waren sein Denken und seine Theologie von der Vorstellung einer ewigen Ordnung und von unveränderlichen göttlichen Wahrheiten geprägt. Der Band untersucht, wie Faulhaber, der Vatikan und die katholische Kirche auf die Wandlungsprozesse des 20. Jahrhunderts reagierten, insbesondere auf Krieg und Frieden, politische Ideologien oder die Stellung von Frauen in Kirche und Gesellschaft. Erstmals wurden hierzu die online edierten Tagebücher Faulhabers ausgewertet.