Die tschechische Autorin Dora Kaprálová erforscht mit sprachlicher Leichtfüßigkeit und spielerischer Dreistheit die Beziehung zum anderen, der sich ihr überall im Leben zeigt. Ein Kellner, der TV-Koch Jamie Oliver, ein Guinnessbuch-Rekordhalter, eine Jugendliebe, ein Formel-1-Rennfahrer, einer, mit dem sie zusammenlebt ... Sie reagiert "als Frau" auf die Blicke und Handlungen dieser nicht unbedingt attraktiven Figuren, und behauptet sich, indem sie ihren Blick zurückwirft. Das ist widerspenstig und erotisch gleichzeitig! Und sie stellt die Liebe, die oft auch dümmlich, verwerflich, unlogisch ist, über alles. Die etwa 60 Vignetten in Winterbuch der Liebe sind als Antwort auf ein Prosagedicht des ungarischen Autors Péter Esterházy entstanden. In Eine Frau widmete er 97 kurze Kapitel jeweils einer Frau. Dora Kaprálová hat daraus eine literarische, feministische und frivole Übung gemacht und einen Winter lang jeden Tag einen kurzen Text über einen Mann geschrieben - beziehungsweise männliche Objekte. Freigeistig, flirtend, flirrend. Einfach ein großer Lesespaß.