Mit
Berliner Sachen
veröffentlichte Uwe Johnson 1975 erstmals einen Band mit Aufsätzen. Hierfür stellte er Texte zusammen, die zwischen 1961 und 1971 entstanden sind und größtenteils schon an anderer Stelle publiziert waren. Die Texte sind zumeist aus tagespolitischem Anlass geschrieben und zeigen Johnson als einen wachen Intellektuellen, der mit seinen journalistischen Recherchen im politischen Geschehen interveniert.
Johnson hat 13 Texte unterschiedlicher Länge und Art sorgfältig zu einem Band arrangiert, der über tagesaktuelle Stellungnahmen hinausreicht. Nicht alle kreisen um Berlin, nicht einmal alle unmittelbar um Deutsch-Deutsches. Aber alle kreisen um die Möglichkeit und Unmöglichkeit des Dialogs und sind auch untereinander als Dialog kenntlich gemacht, zu verstehen als Einladung zum Gespräch über und gegen die Sprachlosigkeit des geteilten Berlin. Johnson bemühte sich, Berlin eine Stimme zu geben.
Das international besetzte Herausgeberteam greift in seinen Erläuterungen und Kommentaren genau diese Eigenheit von Johnsons Zusammenstellung auf: Es ist ein Blick über den deutsch-deutschen Tellerrand hinaus und von überzeitlicher Geltung.