Seit den schulbildenden Aufsätzen Max Horkheimers vor fast 100 Jahren führt der Begriff »Sozialphilosophie« Konnotationen mit sich, die mehr als die Untersuchung eines philosophischen Gegenstands neben anderen erwarten lassen, nämlich einen spezifischen, kritischen Zugang zu ihrem Objekt: der zeitgenössischen Gesellschaft. In dieser Sammlung programmatischer Texte geht Martin Saar dem Einsatz, dem Gestus, den Verfahren und den Grundbegriffen einer solchen gesellschaftskritischen Reflexion nach. Er zeichnet das Profil einer auch heute noch schlagkräftigen, zeitdiagnostisch motivierten Form des Denkens, das sich nah an die faktischen Kämpfe und Realitäten unserer politischen und sozialen Welt heranwagt.