Diese beiden Nocturnes habe ich unter dem Druck eines Abgabetermins sofort nach einer schweren Operation geschrieben. Obwohl die Musik ganz anders klingt als alles, was ich je zuvor geschrieben habe, habe ich mich entschieden, sie genau so zu lassen wie sie war. 2010 war das Chopin-Jahr und nachdem ich die meisten seiner Werke durchgespielt oder -gehört hatte, schrieb ich diese beiden Nachtstücke als kleine Hommage an ihn. Ich hatte noch nie unter solchem Medikamenteneinfluss komponiert. Die musikalischen Dimsensionen erschienen mir riesig, jedes Intervall und jede Phrase unglaublich in die Länge gezogen, die wenigen Minuten erfüllten jede Art von Zeit und Raum. Die Instrumentierung - als Klavierquartett - war stark von dem neoklassischen Gefühl der Klavierkonzerte im Arrangement für Kammerorchester beeinflusst und für die Harmonik inspirierten mich meine Gedanken über Chopins sehr individuellen Umgang mit J.S. Bach. Die beiden Teile sind jeweils James MacMillan und Amelia Freedman gewidmet.
Sir Peter Maxwell Davies (2010)