Das dynamische Element von Soft Law ist gross. Es widerspiegelt sich darin, dass die globalisierte und vernetzte Welt einer nachhaltigen und disziplinierten Kooperation der Staaten bedarf, welche von internationalen Gremien koordiniert und repräsentiert wird. Es sind nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen, welche nach einer Vereinheitlichung von Spielregeln rufen. Soft Law dient dazu, die Ordnungsvisionen zu formulieren und nachhaltig zu verankern, indem Einfluss auf die nationalen Agenden ausgeübt wird. Es hat insofern einen integrativen Charakter.
Für den einzelnen Staat entsteht aus diesen Gegebenheiten ein gewisses Dilemma: zum einen gilt es, die Interessen der Bürger und des Staates zu wahren und die Identität aufrechtzuerhalten, zum andern Anpassungsfähigkeit im Fluss der internationalen und welt-reichenden Entwicklungen zu beweisen.
Es bleibt eine offene Frage, wie die Zukunft der nationalen Gesetzgebungen im Rahmen dieser Entwicklung konkret aussehen wird. Als sicher kann gelten, dass Soft Law weiterhin und in steigendem Masse die globalisierte Welt regeln wird.