Das Haftpflichtrecht hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Zum einen hat der Gesetzgeber neue Normen geschaffen, etwa die Haftung des Inhabers eines Signaturschlüssels (OR 59a), eine Anspruchsgrundlage für die Entschädigung des Affektionswerts von Tieren (OR 43 Abs. 1bis) oder für Schadenersatz bei rechtmässiger Bewirtschaftung eines Grundstücks (ZGB 679a). Zum andern sind die Gerichte neue Wege gegangen, haben beispielsweise normative Schäden als solche anerkannt und speziell berechnet oder Beweisanforderungen gelockert, etwa für den Nachweis von Produktfehlern. Es braucht daher ein Lehrbuch, das den Studierenden und den Praktikern einen möglichst umfassenden Überblick über den Stand der Diskussion verschafft. Diese Aufgabe soll das vorliegende Buch übernehmen.
Der erste Band behandelt den Allgemeinen Teil des Haftpflichtrechts, namentlich die klassischen Haftungsvoraussetzungen. Es folgen Ausführungen zur Verschuldenshaftung und zur Haftung für Persönlichkeitsverletzungen. Weiter befasst sich das Buch mit den (gewöhnlichen) Kausalhaftungen des OR und des ZGB sowie der Haftung für fehlerhafte Produkte nach dem PrHG. Es folgen Ausführungen zur Schadensberechnung, zur Schadenersatzbemessung, zur Genugtuung, zur Haftung mehrerer Ersatzpflichtiger und zur Verjährung. Bei dieser Darstellung können sich die Autoren nicht nur auf eine jahrelange Auseinandersetzung mit der Dogmatik des Haftpflichtrechts, sondern auch auf ihre reichen Erfahrungen als Anwälte in Haftpflichtprozessen stützen.