Die Kultur der Weimarer Republik begeisterte sich in besonderem Maße für solche religiösen Ideen, von denen man sich Hilfe beim Umgang mit den allgegenwärtigen Krisenerfahrungen erhoffte. Auf diese Weise wanderten zahlreiche genuin katholische Überzeugungen und Positionen in den öffentlichen Diskurs ein und prägten gesellschaftliche Semantiken und Praktiken. Solche katholischen Diskurselemente, die außerhalb des gesellschaftlichen Teilsystems Religion, aus dem sie eigentlich stammen, und damit auch jenseits der katholischen Milieus wirksam und einflussreich waren, stehen im Fokus dieses interdisziplinär angelegten Bandes.