Die vorliegende Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt beim Erzählwerk des israelischen Schriftstellers Aharon Appelfeld (1932-2018), in dessen Zentrum die Figur des flüchtenden Überlebenden steht. Entgegen der bisherigen Tendenz, Appelfelds Romane autobiographisch und fast ausschließlich vor dem Hintergrund der Schoa zu lesen, wird das Werk in einer dreifachen Weise hinsichtlich Raum, Zeit und Erzählform perspektiviert. Das bedeutet zugleich, die Erzähltexte in einen erzähltheoretischen, biblischen und theologischen Kontext zu rücken, der helfen kann, einen tieferen Aufschluss über die Verwobenheit von Religion und Literatur zu geben, die in diesem Fall im Narrativ des Exodus kulminiert.