Als Hans Werner Henze Ende der 90er Jahre den Auftrag erhielt, frühe Lieder Richard Wagners zu instrumentieren, spürte er, dass er den Klavierpart nicht einfach auf ein klassisch-romantisches Orchester übertragen konnte: „Ich wollte, ich musste weiter als ich in meiner Wesendonck- Einrichtung gegangen war, wenn die ganze Operation sich nicht als künstlerisch völlig überflüssig herausstellen sollte. So treten also vielerlei Veränderungen ans Licht, nicht aus Willkür, sondern aus artistischer Neugier: Taktwechsel zum Beispiel, Transformationen von Tonart und tessitura, die Ausführung und Fertigstellung bei beiden Fragmenten „Extase“ und „La tombe dit à la rose“, dazu neue Nebenstimmen – lauter Dinge, welche meinem Wunsche entsprachen, die oftmals im Klavierpart versteckten, dort nur andeutungsweise erfahrbaren Schön - heiten dieser Musik ans Tageslicht zu heben und sie in ihrem ganzen Reichtum aufzufächern und erstrahlen zu lassen.“ (Hans Werner Henze)